Inside ProFem: 10 Fragen an DI DDr. Marion Noe

Interview mit ProFem-Gründerin DDr. Noe: Wie Forschung, Wirkung und Investmentchancen in der Frauengesundheit zusammenfinden.

Frauengesundheit wurde in der medizinischen Forschung jahrzehntelang vernachlässigt. Die Wiener Pharmaunternehmerin DDr. Marion Noe will das ändern – mit ProFem, einem auf Frauenerkrankungen spezialisierten Unternehmen, das innovative Therapieansätze für chronisch-entzündliche Infektionen entwickelt. Im Gespräch erzählt sie, wie aus einer persönlichen Motivation ein internationales Forschungsprojekt wurde, warum der Markt für frauenspezifische Medikamente enormes Potenzial birgt – und wieso jetzt der richtige Zeitpunkt ist, in ProFem zu investieren.

Frau DDr. Noe, Sie haben ProFem gegründet, um ein Thema anzugehen, das in der Medizin jahrzehntelang vernachlässigt wurde. Was war Ihre persönliche Motivation hinter dieser Entscheidung?
Meine Motivation sowohl Medizin als auch Chemie zu studieren lag darin, dass ich immer schon neue Medikamente entwickeln wollte. Die Entscheidung für dieses Thema ergab sich daraus, dass sich aufgrund neuer Erkenntnisse über wichtige krankheitsauslösende Faktoren chronisch-rezidivierender Pilzinfektionen ein Lösungsansatz aus den Forschungsarbeiten von mir und denen meines Mannes ergeben hatte.

Wie kam es zur Idee, chronisch-entzündliche Frauenkrankheiten völlig neu zu denken – als Systemerkrankungen statt der Behandlung isolierte Symptome?
Die Erfindung/Idee beruht auf der Erkenntnis, dass beim Übergang der Candidahefe vom friedlichen Mitbewohner zum Krankheitserreger diese ihren Stoffwechsel ändert. Dabei beginnt sie, Entzündungsstoffe zu produzieren, die wiederum bei der Wirtin (der Patientin) ebenfalls eine Entzündungsreaktion auslösen. Dann beginnt auch das menschliche Gegenüber Entzündungsstoffe zu produzieren, die die Hefe dann immer in der kranakheitsauslösenden Form halten. Der Schlüssel zum Erfolg liegt also darin, diesen Teufelskreis zu durchbrechen, und das gelingt, indem die auslösenden Faktoren bei beiden Organismen adressiert werden.

Candiplus® gilt als Ihr Leitprojekt und steht kurz vor der Zulassung. Wann war der Moment, an dem Sie wussten: Das funktioniert wirklich?
Der erste Moment war, als ich die Mischung am Popo meiner neugeborenen Tochter, die einen Windelsoor hatte, ausprobiert habe. Der wahre Moment war, als die Ergebnisse der Phase 3-Studie die deutliche Verbesserung der Rückfallrate gezeigt hat.

Die Frauenheilkunde gilt in der Pharmaindustrie lange als Nischensegment. Warum birgt gerade diese „Nische“ aus Ihrer Sicht enormes Marktpotenzial?
Chronische Pilzinfektionen sind nicht das einzige gesundheitliche Problem, das nur Frauen betrifft. Es gibt noch etliche andere Gebiete, in denen – warum auch immer – bisher kaum Forschung betrieben wurde und keine neuen Lösungsansätze verwirklicht worden sind. Daher bieten diese Gebiete besondere Chancen für die Umsetzung von fortschrittlichen Konzepten.

ProFem setzt bewusst auf bekannte Wirkstoffe in neuer Kombination. Was ist der Vorteil dieses Ansatzes gegenüber klassischer Medikamentenneuentwicklung?
Dieser Ansatz lässt sich natürlich nicht auf jedes Problem übertragen. Im Fall von Candiplus® war die große Chance, dass eine bekannte und eigentlich unerwünschte Nebenwirkung, nämlich die Hemmung der Anheftung von Zellen untereinander, im Fall der Behandlung der Pilzinfektion eine erwünschte Wirkung ist, da dadurch die Anheftung der Pilze an die Schleimhaut und die Ausbildung von Biofilmen gehemmt wird, bei gleichzeitiger Entzündungshemmung. Der große Vorteil, der sich aus der Verwendung bereits zugelassener Wirkstoffe ergibt, besteht darin, dass die größten Risiken, nämlich das Auftreten unerwünschter Nebenwirkungen bis hin zu toxischen Wirkungen, dadurch bereits zu Projektbeginn ausgeschlossen werden können bzw. bekannt sind. Dadurch sinken die Entwicklungskosten enorm, und auch die Entwicklungszeit kann deutlich verkürzt werden.

Welche Bedeutung hat es für Sie persönlich, als Frau ein forschungsgetriebenes Pharmaunternehmen zu führen, das die Gesundheit von Frauen in den Mittelpunkt stellt?
Das gibt sicherlich noch einmal eine Extra-Motivation, vor allem auch deswegen, weil ich in meiner Ordination ja immer wieder mit Patientinnen konfrontiert bin, die massiv unter den verschiedenen Problemen leiden und ich ihre Geschichten dadurch aus nächster Nähe erfahre. Das war für mich über die Jahre ein großer Antrieb, nicht aufzugeben und dafür zu sorgen, dass das Produkt auch wirklich auf den Markt kommt.

Wie sieht Ihr Plan für die internationale Expansion aus – insbesondere im Hinblick auf die bevorstehende EU-Zulassung und den US-Markt?
Das Projekt ist von Anfang an für eine globale Auslizenzierung vorbereitet worden. Deswegen sind wir auch von Anfang an mit den Behörden in Europa und den USA im Austausch gewesen. Wir versuchen für die EU einen Partner zu finden, der in seinem Vertriebsnetz einen möglichst großen Teil von Europa versorgen kann. Die Alternative ist, mit mehreren kleineren Partnern, die aber dafür in ihren Ländern besonders stark in der Gynäkologie sind, Europa abzudecken. Für die USA klären wir mit der amerikanischen Gesundheitsbehörde gerade final die Arbeiten ab, die zusätzlich zu den für Europa erarbeiteten Daten noch notwendig sind. Danach und auf dieser Basis werden wir auch für die USA einen Kooperationsvertrag abschließen. Asiatische Länder, Südamerika, Canada und Australien werden in diesen Verhandlungen zum Teil auch schon miterfaßt.

Welche finanziellen Meilensteine stehen in den nächsten Monaten an, und wie wichtig sind dabei Lizenzvereinbarungen mit globalen Pharmapartnern?
Die wichtigen Arbeiten der nächsten Monate sind eine abschließende Pharmakokinetikstudie, die sowohl für die EU als auch für die USA notwendig ist, dann die abschließenden Arbeiten zur chemisch-pharmazeutischen Entwicklung für das Zulassungsdossier und schließlich die Vorbereitung bzw. der Start der ersten Studie für die USA. Diese soll dann schon durch einen Partner in den USA co-finanziert werden, während die ersten beiden Punkte durch die laufende Finanzierungskampagne abgedeckt sind.

Viele Investor:innen suchen nach nachhaltigen Investments mit Wirkung. Warum ist ProFem aus Ihrer Sicht ein Investment, das sowohl Rendite als auch gesellschaftlichen Mehrwert bietet?
Pharmaprojekte bieten neben dem hohen Wert für die Menschheit auch außergewöhnliche Renditechancen, schrecken Investoren aber oft wegen der langen Entwicklungszeiten und der hohen Risiken ab. Die beiden letzteren Punkte waren bei uns schon von Anfang an ungewöhnlich niedrig (siehe Punkt 5), und sind jetzt, wo das Projektende greifbar ist, nahezu verschwindend. Daher hat man nun die Möglichkeit, in ein Projekt bzw. eine Firma zu investieren, die alle Vorteile einer innovativen Pharmafirma ohne die bekannten Risiken bietet.

Wenn Sie den Investor:innen einen letzten Gedanken mitgeben könnten – warum ist gerade jetzt der richtige Zeitpunkt, in ProFem zu investieren?
Das Projekt ist sehr weit gediehen und wird demnächst auslizenziert werden. Damit wird die Profem über regelmäßige Einkünfte verfügen und der Wert der Profem wird sprunghaft ansteigen. Dementsprechend ist das Risiko des Investments im Vergleich äußerst niedrig, während die Möglichkeit eines Börsengangs auf Basis der Entwicklung der nächsten drei Jahre noch zusätzliches Potenzial für ein nachhaltiges Investment durch die Wandelanleihe bietet.

 

Mit Candiplus® steht ProFem kurz vor einem medizinischen Durchbruch, der Millionen Frauen weltweit helfen kann. Die aktuelle Finanzierungsrunde auf CONDA Capital Market bietet Investor:innen die Möglichkeit, dieses Ziel aktiv zu unterstützen – und von der kommenden Auslizenzierung und einem möglichen Börsengang zu profitieren.


Kim Scherr

Beitrag von

Kim Scherr

in CONDA Capital Market News, Emissionsnews DE